Schlagwortarchiv für: Panoptikum

„Möge jeder, der es verdient, in Frieden ruhen.“

Ein Satz, der mir spontan durch den Sinn kam. Vielleicht hatte ich dabei ein bestimmtes Bild im Kopf? Ja … die Grabsteine vor dem Geisterhaus im Disneyland, der Haunted Mansion. Dort liegt ein Friedhof mit windschiefen Grabsteinen, auf jedem Stein ein flotter Spruch. Fiese, lustige, sarkastische Sprüche. Und zwischen den Zeilen etwas Wunderbares, etwas Magisches:

Die Freikarte der Narrenfreiheit.

Flotte Sprüche, unzensierte Worte, schonungslose Zitate sind die Gewürze der Lebensküche. Doch in manch einer Küche herrscht statt kreativer Freiheit ein striktes Verbot für gewisse Ingredienzen. So wie der Veganer, Lactoseintolerante und Zöliakie-Betroffene gewisse Dinge schlicht nicht verträgt, so verbannen viele Menschen Elemente wie Sarkasmus, Ironie, Ehrlichkeit (!) und schwarzen Humor konsequent aus ihrem Leben. (Die Hoffnung, dass sowas klappen könnte, stirbt zuletzt).

Yves Patak Schriftsteller www.PatakBooks.comAls Arzt und Coach gehe ich gesellschaftliche Kompromisse ein, akzeptiere die meisten Spielregeln, die sich im therapeutischen Setting eingebürgert haben. Als Schriftsteller jedoch möchte ich meine inneren ‚Personae‘ leben, möchte meinem Panoptikum meiner inneren Charaktere die Erlaubnis geben, sich auszutoben. Alles andere wäre ein Freipass in die Langeweile, in das Antonym eines kreativen Lebens.

„Er hat das gesagt, nicht ich!“

Yves Patak www.PatakBooks.com SchriftstellerWas im Alltag (- das Ego lässt grüssen -) unerwünscht und problematisch scheint, ist der Stoff, der Bücher und Blogs aufpeppt. Mal ehrlich? Ich finde es herrlich, wie man sich als Schriftsteller hinter den eigenen Figuren verstecken  und sagen kann: „Er hat das gesagt, nicht ich!“

Der Schriftsteller als Puppenspieler

Vielleicht ist das feige. Man könnte auch sagen, dass der Schriftsteller der Puppenspieler ist, der seinen Figuren Worte in den Mund legen darf und soll. Oder, biblisch interpretiert, ist er der Schöpfer, der seinen Kreaturen den freien Willen mit auf den Weg gegeben hat – was ihn von jeder Verantwortung gegenüber seinen Geschöpfen und deren Aussagen entbindet.  Yves Patak Schriftsteller www.PatakBooks.com

Wie auch immer: Hoch fliege die Fahne der dichterischen Freiheit. Die Narrenfreiheit des Schreiberlings, der hinter seiner Schreibmaschine hervorgrinst und der Welt den Eulenspiegel vorhält.

Und wenn ihr was dagegen habt … fangt mich doch!