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Vielleicht bin ich besessen, ein Dämonenjäger. Wahrscheinlich sogar. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, denn bisher ging’s mir ganz gut dabei. Allerdings ist es auffällig, dass ich seit frühester Kindheit eine Faszination für das Gruselige an den Tag legte, in einem Alter, in dem ich noch nicht von Büchern oder Filmen beeinflusst war. Das kam später.
Mit acht Jahren zeichnete ich bereits Vampire, Skelette, Monster und komplexe Selbstmordmaschinerien. Wahrscheinlich hätte ein Psychiater meine frühen Kunstversuche im Keim erstickt, zum Glück kam keiner daher.

Bald wechselte ich vom Zeichnen zum Schreiben, das Interesse blieb morbid. Und obwohl ich irgendwann zwischendurch Medizin studierte, blieb ich dem Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Phantasie, Sichtbarem und Möglichkeiten treu. Was gibt’s Göttlicheres, als sich aus allen Honigtöpfen bedienen zu dürfen?

Einen besonderen Stellenwert hatten in meinem Leben stets Dämonen, jene Finsterlinge, die über die Jahrtausende als Sündenböcke für alle menschlichen Dramen herhalten mussten, wenn es keine anderen Schuldigen gab. Und wenn es Dämonen gibt, gibt’s auch Dämonenjäger – ein kosmisches Gesetz.

Dämonenjäger. Hmm!

Yves Patak Schriftsteller Dämonenjäger Kindermär, Aberglaube — oder die Wurzel allen Übels?
Interessant, dass jeder halbwegs gebildete Mensch über die Möglichkeit, dass Dämonen existieren könnten, bloss die Nase rümpft und, verlegen oder irritiert, das Thema wechselt. Habe ich denn verpasst, dass man die Nicht-Existenz von Dämonen wissenschaftlich bewiesen hat? Und falls ja, wie viel Wert gäbe ich auf solche Beweise, nachdem die gleiche Wissenschaft einst nachwies, dass die Erde eine flache Scheibe ist? Nachdem die gebildeten Menschen der Antike davon ausgingen, dass Krankheiten von Myasmen, von üblen Dünsten, stammen — nur, weil man die damals noch unsichtbaren Viren und Bakterien nicht kannte?

Spricht man an Dämonen, spricht man von Besessenheit. Besessenheit weist Symptome auf wie jede herkömmliche Krankheit auch, nur eben andere Symptome. So mögen Besessene irre grinsen, grimassieren oder schreien, in fremden Sprachen reden (was aus schulmedizinischer Sicht recht exotisch ist), übermenschliche Kräfte entwickeln oder einfach katatonisch daliegen. Besessene werden tendenziell eher böse als liebevoll sein, eher destruktiv als konstruktiv, eher zu Mord und Totschlag neigen als zu Streicheleinheiten und guten Worten.
So weit so gut.
Aber wer entscheidet denn nun, ob diese Symptome von Viren, Bakterien, Prionen oder anderen Mikrowesen stammen, oder von gestörten Neurotransmittoren, oder eben doch— Trommelwirbel, unheimliche Musik — von Dämonen?

Ein Gedankenexperiment:

Radioaktive Strahlung ist für uns völlig unsichtbar, auch unter dem Mikroskop. Nur mit bestimmten Apparaturen kann man sie messen. Und dennoch ist sie für uns Menschen hochgefährlich, dosisabhängig auch tödlich.
Könnte es nicht sein, dass wir bestimmte unsichtbare Krankmacher — nennen wir sie doch mal Dämonen — schlicht noch nicht erfassen können? Könnte es gar sein, dass zum Beispiel das menschliche Ego — Ursymbol für unsere Hab- und Machtgier, Aggressionen, Selbstbezogenheit, Ängste, Skrupellosigkeit, Minderwertigkeitsgefühle etc. — eine Form von Besessenheit ist? Eine Infektion, die gut 99 Prozent der Menschheit befällt, nur in verschiedener Ausprägung?

Gehen wir eine Zwiebelschale tiefer: Könnte es sein, dass ein Mensch, der heute behauptet, es gäbe Dämonen, aufgrund des aktuellen „wissenschaftlichen Zeitgeistes“ genau so rasch und willkürlich verurteilt wird wie damals die Hexen im Mittelalter? Ohne dass es wahre Beweise in die eine oder andere Richtung gibt?

Nur zur Klarstellung: dieses Thema hat nicht nur philosophische Bedeutung. Fände man heraus, dass Dämonen verantwortlich sind für unser oft unerfreuliches Wesen, für Depressionen, Erschöpfung, Mordlust, Schizophrenie, gespaltene Persönlichkeit (sehr selten!), Melancholie etc., dann müsste man zwangsläufig die medikamentöse Schiene verlassen und nach anderen Methoden suchen (was gewissen Unternehmen nicht gefallen würde). Ob der Exorzismus dabei die beste Option wäre, sei dahingestellt.

Das Thema Dämonen liess mich nie so richtig los. Denn wenn es einen Satz gibt, der meine Phantasie aufrüttelt, dann dieser:

„Was wäre wenn …“

Und so ging ich mit der Idee schwanger, etwas über Dämonen zu schreiben. Über einen Dämonenjäger, der selbst nicht einmal an diese Schurken glaubt — und eines Besseren belehrt wird. Er heisst Ace, weil er ein Ass ist, ohne es zu wissen. Ein Rohdiamant, der bald schon von der rauen Realität und von ungeheuerlichen Wesenheiten geschliffen werden soll.www.PatakBooks.com Yves Patak Schriftsteller Dämonenjäger
Natürlich ist Ace eines meiner Seelenkinder, das an meiner Stelle die düsteren Welten der Dämonologie ergründen soll. Ein argloser Unbeteiligter, der in etwas hineingezogen wird, dass eigentlich viel zu gross für ihn ist. Aber als Romanheld hat er keine Wahl: er muss über sich selbst hinauswachsen, die Welt vor dem Untergang retten — oder bei dem Versuch sterben. Denn Dämonen existieren, und seine Mission ist es, sie zu bekämpfen, sie auszulöschen. Basta.

Ich bin stolz auf Ace Driller. Stolz darauf, dass er nach einigem Hadern seine Bestimmung annimmt und in einer selbstmörderischen Mission das tut, wozu er geboren wurde. Und ein wenig beneide ich ihn, den er erlebt all das Unglaubliche, während ich bloss als unsichtbarer Begleiter dabei bin. Andererseits kommen einige Szenen vor, bei denen ich ihm entschuldigend zulächle und sage: „Sorry, Alter — lieber du als ich!“

Dämonen existieren. Basta.
Ich warte auf Gegenbeweise.

„Dämonen existieren. Basta.“

Es grenzt an Besessenheit, aber dieser Mystery Thriller verlangte einfach danach, geschrieben zu werden. Schrägerweise liegt der Ursprung nicht zuletzt in meiner Tätigkeit als Arzt und psychologischer Berater. Gewisse psychische Störungen, die ich in der Praxis sehe, zeigen Aspekte dessen, was man im Mittelalter Besessenheit genannt hätte. Die moderne Medizin und der Zeitgeist lehren uns natürlich, dass Dämonen und Besessenheit Mumpitz und Aberglaube sind, Gott sei Dank …

Doch wissen wir das wirklich? Es gibt keine Beweise, dass es Dämonen gibt. Ebensowenig, dass es sie nicht gibt. „Absence of evidence is no evidence of absence“, wie man wissenschaftlich-trocken bemerken darf.

Also … was wäre, wenn es diese fiesen, meist unsichtbaren Monster tatsächlich gäbe? Wenn wir bloss verlernt hätten, sie zu erkennen, weil wir lieber an fehlgeleitete Neurotransmitter und Ähnliches glauben? Wer von uns hat sich denn noch nie geirrt? Und gibt es nicht gar Menschen, die ihren Irrtümern zum Opfer fallen …?

Damit war der Pakt besiegelt. Der Roman Ace Driller musste geschrieben werden, drängte mich dazu, Türen zu öffnen, hinter denen Dinge lauern, denen wir nicht begegnen möchten. Der Roman ist vollendet, soll nun in die Welt hinaus – aber in kleinen Portionen. Um meine geschätzten LeserInnen langsam auf das Unsagbare vorzubereiten. Denn zu viel auf einmal kann traumatisch sein. Verstörend. Deshalb erscheint ACE DRILLER vorerst exklusiv als Kindle-Serial in sechs Bänden.

Weltbild … was für ein Weltbild?

Mein Tipp: Genieße dein bisheriges Weltbild. Nur noch ein paar Tage. Glaube fest daran, dass die Erde im Wesentlichen ein guter Ort ist. Halte an deinen Illusionen fest. Denn schon sehr bald werden diese in ihren Grundfesten erschüttert.

Ace Driller Prometheus-Gen Dämonen MAD-Liga Yves Patak Mystery Thriller

Keine Sorge, du bist nicht allein. Auch Ace Driller, die Hauptfigur des Romans, muss erstmal tief durchatmen. Dem taffen Ex-Cop aus Brooklyn vergehen nämlich Sehen und Hören, als er hinter die Kulisse der vermeintlich normalen Welt sieht. Als er erkennen muss, dass nichts ist, wie es scheint – und dass hinter dem dünnen Schleier der sogenannten Realität Monster lauern.

„Dämonen … seriously?!“

Lass dich ein auf eine Reise nach New York City, nach Rom, in das Schweizer Gebirge und in die Schattenwelten dahinter. Vergiss alles, was du zu wissen glaubtest. Denn du liegst falsch.

Die Zeit der heilen Welt ist vorbei.

Willkommen auf der anderen Seite …

ACE DRILLER