Der Winter hat uns fest im Griff, die Sonne verblasst zu einer fernen Erinnerung, und wir hoffen auf ein baldiges Ende des Frostes, auf einen herzerwärmenden Frühling — nun ja, ich zumindest tue das, wäre ich doch lieber in den Tropen geboren…

Wir hoffen.

Ein Satz, der nachdenklich stimmt. In meiner Tätigkeit als Lebensberater und Coach versuche ich tagtäglich, meinen KlientInnen Hoffnung zu spenden, ihnen neue, „hoffnungsvolle“ Wege zu zeigen, Probleme aufzulösen.

In meinem Alter Ego-Leben als Schriftsteller schreibe ich mit Wonne über jene Dinge, die uns das Gruseln lehren, die in uns …

[emaillocker id=1313]… den Appetit auf Fingernägelkauen und Fluchtgedanken wecken. Wie passt das zusammen?

Yves Patak Schriftsteller www.PatakBooks.com Pataks Schatzkiste Glaube und Angst

Im Alltag suchen wir Sicherheit. Gerade wir Schweizer kriegen von dieser schon fast eine Überdosis, sind wir doch das Land der Versicherungen und des Überwohlstands. Kann es sein, dass ausgerechnet diese Elemente in uns den Neandertaler wecken, jene Urgene, die erst so richtig in Fahrt kommen, wenn der Säbelzahntiger angreift, wenn das Adrenalin fließt?

So sehr ich mich auf spirituelle und philosophische Themen einschwingen kann: der Kick, den die (kontrollierte) Angst bringt, lässt sich nicht bestreiten. Oder kennen Sie jemanden, der weder Nachrichten konsumiert (die bekanntlich so ziemlich nur das Negative aufzeigen), noch Krimis liest oder schaut, noch dem Bungie-Jumping frönt oder sonst „gefährliche“ Hobbys hat? Klar, in Büchern und Filmen ist die Gefahr relativ oder fiktiv … aber macht nicht genau dieser Umstand diese „kontrollierte Angst“ so unwiderstehlich?

Angst kann uns schützen, sagen viele. Somit kann es nicht schaden, uns mit der Angst auseinanderzusetzen. Sie so gut kennenzulernen, dass sie uns nicht eiskalt aus dem toten Winkel erwischen kann. Und sobald wir sie kennen, sie akzeptieren, wenden wir uns lächelnd der Hoffnung zu. Der Hoffnung, dass das Kennenlernen der Angst überflüssig war.[/emaillocker]