Gruseliges Ypsilon

Kürzlich las ich auf Lovelybooks die lyrischen Worte jener geschätzten Mit-Autorin, die unsere Anthologie „Geträumte Welten“ aus der Wiege hob. Es ging dabei um den Buchstaben Ypsilon, und ihre Zeilen waren folgende (flüsternd zu lesen, wie eine magische Formel):  

Y wie… Ypsilon, du gebrochener, Geheimnisse webender Buchstabe. Dazu erschaffen, exotische wie magische Worte zu bekrönen. Yggdrasil, das Pferd des Schrecklichen. Yaksha, sich wandelnd in Gespenst, Wächter oder Dämon. Ymir, gewaltiger Riese aus dem Eis der Urwelt geformt. Yaxchilán, sagenhafte Schöne im Urwald versunken. Yazata!

Ein hinterhältiger Buchstabe

Als ich sie darauf ansprach, dass mir mein eigenes Ypsilon (in Yves) schon einige Fragen aufgeworfen hat, erläuterte sie mir folgendes: ‚Das Y ist eine wahre Königin des hinterhältigen Wortklangs. Lass dir dies nur mal auf der Zunge zergehen: Yasna, Yama, Yamen, Ylide, Yponomeutidae.

Und das verbirgt sich hinter dem Wohlklang: Opfer, Herrscher der Hölle, Zahntor, Gespinstmotten, reaktive Ammoniumverbindung.’

Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Ein Buchstabe also, der es in sich hat. Und vor allem ein Buchstabe, der mein Autoren-Motto „Dr. Jekyll und Mr. Hyde der Moderne“ auf unheimliche Weise widerspiegelt und erklärt, warum ich auf allen Ebenen ein Grenzgänger (oder Grenz-Übeschreiter) bin. Jekyll und Hyde – beides Namen, in denen ein Ypsilon schlummert – sind Archetypen der Gegensätze, des himmlischen und höllischen Prinzips, Yin und Yang (hey, schon wieder zwei Ypsilons!)

Ein alter Freund, der seine Tochter Maia nannte, erklärte mir, dass er Maia mit ‚i‘ wählte statt die Version mit ‚y‘, weil das Ypsilon zu viel Ambivalenz in sich trage, die Gefahr, von zwei Wegen den falschen zu wählen … ob meine Eltern wussten, was sie mir mit dem Namen Yves für einen köstlichen Fluch auferlegten?

Hier geht’s zum alles erleuchtenden Y-Artikel:

Ypsilon

Foto: „Der Turm“ aus dem Rider Waite Tarot, Künstlerin Pamela Colman Smith

Unnützes Wissen … gibt’s das?

Die meisten wissen es schon: als Affe (chinesisches Horoskop) und Schriftsteller stehe ich auf voll auf „unnützes Wissen.“ Doch was genau ist daran unnütz? Alles, was spannend ist, nützt mir: einerseits, weil es mein Gehirn stimuliert, anderseits, weil man viele dieser skurrilen Fakten irgendwo in einen Roman einbauen kann, um die LeserInnen zum Schmunzeln, Nachdenken oder Fingernägel-Kauen zu bringen.

Hier also ein paar Perlen: 

Nord Korea sitzt auf Mineralschätzen, die gut 6 bis 10 Trillionen Dollar wert sind, kann diese aber nicht fördern, weil die Technologie und Ausrüstung dazu fehlt.

Jesus

Weltweit stehen immer noch vierzehn Bäume, die bereits vor Jesus Christus’ Geburt lebten.

Wissenschaftler fanden heraus, dass das Huhn schliesslich doch vor dem Ei kam, denn die Eierschale enthält Proteine, die nur Hühner produzieren können. 

Menschliches Blut ist billiger als Druckertinte.

Die ‚Made in China‘-Kleber werden in Süd-Korea hergestellt. 

Queen

Queen Elizabeth arbeitete während des Zweiten Weltkriegs unter anderem als Mechanikerin. 

Man nimmt an, dass die berüchtigt unleserliche Handschrift der Ärzte jährlich für den Tod von 7000 Patienten verantwortlich ist. (Anmerkung: mein Apotheker meint, ich hätte für einen Arzt eine durchaus passable Handschrift …)

Sunadha Kumariratana, eine frühere Königin von Thailand, ertrank während ihr Volk dabei zusah, weil es verboten war, sie zu berühren. 

US-Präsident George Washington gab im Sommer 1790 200 Dollar für Eiscreme aus. Der heutige Gegenwert dafür beträgt ca. 5100 Dollar. 

Oberflächlich?

Die US-Amerikaner geben jährlich mehr Geld für Schönheit und Kleider aus als für Bildung. 

Russland und Japan haben immer noch kein Friedensabkommen unterzeichnet, in welchem sie deklarieren, dass der Zweite Weltkrieg beendet ist. 

(Foto: Alison Burrell, Pexels.com)